Unser Flammenofen fasst gut einen halben Kubikmeter Ware, er ist ein unterzügiger Ofen und basiert auf den spätmittelalterlichen Ofentypen; er hat einen 3 Meter hohen Schornstein, der im Brand mit Holz erforderlich ist. In diesem Ofen brenne ich meine spätmittelalterliche Ware.

Faszination Flammenofen

Der Ofen wird in den unteren Temperaturbereichen mit Gas gefeuert, da ansonsten zuviel Rauch und Qualm entstehen. Ist die Glut im Ofen stark genug, wird Holz in die Schürkammern geworfen. Im Gegensatz zu modernen Brenntechniken im Elektroofen, muss man einen Flammenofen ständig feuern, beobachten und kontrollieren.

Die Flamme kann frei durch den Brennraum streichen und Asche an die Gefäße tragen. Dort schmilzt sie bei ca. 1260 Grad und bildet zarte Glasurstellen, die orangebraun bis grünlich glasig werden können. Diese Flammspuren kennzeichnen die "geflammte Ware" des späten Mittelalters. Solche Effekte lassen sich nur im Flammenofen erzielen. Jeder Brand ist dabei eine neue Herausforderung. Die Faszination des Brandes, der über 14 Stunden dauern kann, ist in jedem Gefäß zu spüren.

Das Brennergebnis hängt stark vom Wissen und Können des Brennmeisters ab. Jeder Band ist daher ein neues Abenteuer, da er auch vom Wetter und dem Luftdruck abhängig ist. Der Flammenofen gibt einem ein Gefühl davon, was unsere Vorfahren ohne ausgeklügelte Elektrotechnik schon leisten konnten.